OMR 2024: Rockt das noch?

Wenn in Hamburg Ausnahmezustand herrscht, ist entweder St. Pauli aufgestiegen oder es ist OMR. In diesem Jahr trifft beides zu – aber unser Interesse gilt natürlich dem OMR-Festival. Wir waren vor Ort und haben uns angeschaut, was die Online Marketing-Branche in 2024 so rockt.

OMR 2024 | Frese & Wolff

Party, Weiterbildung? Beides!

Als das OMR-Festival 2012 zum ersten Mal seine Pforten öffnete, standen gerade einmal 200 Menschen vor der Tür. 2024 sind es rund 70.000, die sich auf dem Messegelände tummeln. Und die wollen unterhalten werden. Zum Beispiel durch spannende Vorträge und Insights von Top-Speakern, Unternehmern, Stars oder Influencern auf einer der sechs Bühnen. Wer tiefer in die Online Marketing-Welt abtauchen möchte, hat außerdem die Wahl aus zahlreichen Masterclasses, die in ihrer Qualität zwischen Werbeveranstaltung und echtem Mehrwert variieren.

Plan haben ist wichtig

Zwischendurch gibt’s bei Live-Konzerten immer wieder was auf die Ohren und in den Pausen fließt der Aperol in Strömen. Letzteres macht das Networken an den zahlreichen Messeständen in den Hallen sicherlich um einiges leichter. Damit man bei all dem Gebotenen nicht den Überblick verliert, sollte man sich unbedingt einen Plan machen: Wer die richtigen Veranstaltungen erwischt, kann auf jeden Fall Neues lernen und wertvolles Wissen mitnehmen. Ganz wichtig dabei: Ein großer Name steht nicht zwingend für einen spannenden Vortrag, oft sind es die „Kleinen“, die den interessanten Content liefern.

Wer gab sich in diesem Jahr die Ehre?

Die OMR lockt jedes Jahr mit großen Namen. Dieses Mal gehörten zum Beispiel Kim Kardashian, Rick Rubin, Robert Habeck, Reezo, Tokio Hotel oder Lena Gercke zu den Highlights, während bekannte TV-Größen wie Steven Gätjen und Kai Pflaume durch das Programm führten. Dazu warben bekannte Marken wie TikTok, Zalando, Aevor, Tonys Chocolonely oder Weleda für ihre Kampagnen und die damit erzielten Erfolge. Musikalisch abgerundet wurde das Ganze am Ende des Tages durch „Größen“ wie Ski Aggu und Shirin David. Das alles ist spannend, aber eben oft auch überbewertet. Uns fällt immer wieder auf: Die wirklichen Stars der Veranstaltung sind die weniger bekannten Marketing-Entscheider, die Tipps und Insights geben, die man auch wirklich in der Praxis anwenden kann.

Was wir mitgenommen haben

Wer sich auf der OMR das Richtige rauspickt, erhält wertvolle Einblicke in die aktuellsten Trends und Entwicklungen der Online Marketing-Welt. In diesem Jahr stachen für uns zum Beispiel die folgenden Themen heraus:

  • Die Personal Brand ist wichtiger denn je: Nutzer möchten nicht mit Unternehmen kommunizieren, sie wollen mit echten und authentischen Menschen sprechen. Das können Influencer, aber auch die eigenen Mitarbeiter (Corporate Influencer) sein – Hauptsache es ist ehrlich und wirkt nicht abgelesen. Wenn der Content dann noch lustig ist, bleibt die Zielgruppe auch dran.
  • Podcasts sind weiterhin extrem gefragt: Und das nahezu über jede Altersgruppe hinweg. Der Vorteil: Es gibt mittlerweile Podcasts zu so gut wie jedem Thema. Ob Politik, Tagesthemen, Trends der Gen Z oder Interior Design – alles ist möglich. Und: Die Zielgruppe lässt sich super spitz zuordnen und kann entsprechend einfach durch Werbung erreicht werden. Gleichzeitig hat man einen authentischen Fit mit dem Host (Stichwort Personal Brand).
  • Die Themen Google Ads und Datenschutz stehen voll im Fokus: Ob Einrichtung von Pixeln, Conversions oder Cookie Bannern – all das befindet sich im Wandel und treibt die Branche um. Das bedeutet zwar, dass man hier und da umdenken und anpassen muss, aber es ergeben sich auch ganz neue Möglichkeiten der Datenerfassung und -verwertung.
  • Alle Kanäle zusammen machen den Sieg: Was beim Fußball gilt, zählt auch im Online Marketing. Der Torschütze hat sein Tor am Ende auch nicht allein zu verantworten. Sein Training, seine Mitspieler und die gegnerische Mannschaft haben auch ihren Teil dazu beigetragen. Genauso zahlen auch Google, TikTok, Meta und Co. aufeinander ein. Am Ende zählt das Gesamtbild, auch wenn ein Kanal mal weniger Conversions erzielt als der andere.

Alles in allem war es wieder eine spannende Veranstaltung, von der wir jede Menge Inspiration und Wissen mitgenommen haben. Sind wir im nächsten Jahr wieder dabei? Wahrscheinlich.